Mit Affengeschrei und Kanonenschüssen beim beliebtesten Drachenbootrennen Europas

von Jessica Böhme

Beim sogenannten „Monkey Jumble“, einem fast schon legendären Drachenbootrennen in Saarbrücken, war auch in diesem Jahr zum 3. Mal in Folge das Drachenbootteam „Bodenseedrache“ vom Kanu-Club Konstanz am Start. Gemeinsam mit 52 anderen Teams aus ganz Europa galt es die 11 km lange Strecke mit 3 tückischen Wenden zu bestreiten, die das Rennen mitunter entscheidend beeinflussen konnten. Die Startplätze sind bei diesem Rennen so begehrt, dass bereits wenige Sekunden nach Freischaltung, alle Plätze vergeben sind. Für die Teams bedeutet das, dass sie sehr schnell bei der Anmeldung sein müssen, der Bodenseedrache gehörte zu den Glücklichen und konnte das Rennen von Startplatz 22 aus beginnen. Bereits in der ersten Wende wurde dem Bodenseedrache durch eine harte hAttacke der  Drachenschwanz von einem der gegnerischen Teams, das wohl zu dicht aufgefahren war, „entfernt“. Für das starke Team aus Konstanz war das aber kein Hindernis alles zu geben, denn sie hatten sich in den letzten Wochen gut auf diesen Tag vorbereitet. Um ein Drachenboot voll zu besetzten, reichten jedoch 12 Konstanzer nicht aus. Zum Glück konnten 6 hochmotivierte Paddler/-innen aus der Schweiz und 2 Paddler aus Heilbronn für das Team aus Konstanz rekrutiert werden, welches von Thomas Maier seit mehreren Jahren trainiert wird. In diesem Jahr nahm sich das Team fest vor, die gute Zeit vom Vorjahr wieder zu erreichen, wenn nicht sogar zu übertreffen.

Gruppenfoto vor dem Start

Der Startschuss erfolgt traditionell durch laute Kanonenschüsse, die dafür sorgen, dass sich die Anspannung der Teilnehmer löst und sich schlagartig in Energie umwandelt. Die zahlreichen Drachenboote setzen sich dann unter dem tosenden Beifall der zahlreichen Schaulustigen in Bewegung und jede Mannschaft zeigt, dass es nicht umsonst trainiert hat. Begleitet wird das Ganze durch Affengeschrei, was dem Rennen einen ganz besonderen Reiz verleiht. Der Bodenseedrache hatte Glück und konnte sich mehrmals gegen seine Gegner durchsetzten, sodass sie in den Wenden jeweils eine taktisch gute Position einnehmen konnten. Mehrere Zwischensprints wurden angezählt und jedes Mal konnten sich die Paddler noch steigern. Besonders spannend wird es, wenn mehrere Boote nebeneinander her fahren und versuchen auf der Welle des jeweils anderen mitzufahren. Mitunter kann es passieren, dass sich die Boote gegenseitig behindern, doch auch Dank Steuerfrau Antje Böhme, konnte sich der Bodenseedrache Bank für Bank nach vorne kämpfen.

Bei einem Wettkampf von dieser Länge ist es wichtig, dass die Schlagreihe, die richtige Frequenz wählt, damit die anderen Paddler/-innen das Tempo halten und maximalen Druck geben können. Eine gute Grundausdauer ist dabei von großem Vorteil, genauso wie ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Jasmin Schlinker und Denise Stockbridge schafften es, die richtige Frequenz zu wählen und auch sonst stimmte die Chemie beim Bodenseedrache. Als die Mannschaft schließlich nach einem harten Endspurt gegen die River Dragons aus den Niederlanden über die Ziellinie paddelten, waren sie mit einer Zeit von 56:09,796 Minuten nur 27 Sekunden langsamer als im Vorjahr. Ihr Ziel haben sie somit zwar knapp verfehlt, doch alle waren mehr als zufrieden mit ihrer Leistung. In der Gesamtwertung erreichten sie Platz 15 vor den River Dragons. Im nächsten Jahr werden die Konstanzer dann erneut versuchen ihre Bestzeit zu knacken, denn der Monkey Jumble steht bereits fest im Kalender der Konstanzer.