Sommerferien auf dem Allier und der Loire

 

Text: Leo

Am 5.8 ging es um 4.00 im Auto los Richtung Frankreich. Die Jugend war wieder auf drei Mitglieder beschränkt, denn viele hatten in den Sommerferien schon anderes geplant. In Moulins angekommen wurde noch eingekauft, Wasser in Kanistern und natürlich Baguette mit Camembert. Dazu kamen einige frische Dinge und französische Süßigkeiten für zwischendurch. Als alles ans Wasser getragen war wurden das Seekajak und der Kanadier gepackt, um dann für 2,5 Wochen auf den Flüssen genutzt zu werden.

Eines unserer Hotels mit sehr vielen Sternen (am Nachthimmel)

Paul am Herd

Durch den Sonnenschein und die Hitze während der ersten Woche wurde gemütlich gefahren. Meist standen wir so gegen 8 Uhr auf um dann nach dem Packen und co. um 11 Uhr loszupaddeln. Mittags wurde dann auf einer Sandbank mit Schatten pausiert und eine Kleinigkeit gegessen. Angelegt wurde dann so zwischen 15 und 17 Uhr und ein neues Lager aufgebaut. Dennoch waren wir schneller unterwegs als vermutet und so genossen wir die vorhandene Zeit dann mit vielen Ruhetagen an denen gefaulenzt, geschwommen und gelesen wurde. Auch das Kochen über dem Feuer brauchte meist seine Zeit, denn die Hitzeregulierung war manchmal nicht ganz einfach. Aber da essen natürlich wichtig ist gab es von Reibekuchen bis hin zu Dosenravioli (das musste einfach sein) alles.

Abends saßen wir gemütlich ums Feuer, backten Stockbrot oder knabberten Nüsse und schauten in die Sterne (ein toller Sternenhimmel mit vielen Sternschnuppen und der Milchstraße), bis es aufgrund der Mücken nicht mehr aushaltbar war. Dann krochen wir müde in unsere Schlafsäcke und freuten uns aufs Frühstück am nächsten Morgen. Denn gerade nach einer Einkaufsmöglichkeit gab es frisches Brot oder der Porridge konnte mit Obst ergänzt werden.

Mit guter Stimmung starteten wir dann in die zweite Woche, welche bewölkter und teilweise sogar regnerisch war. Das Tarp bekam so die Rolle vom Regenschutz und nicht mehr die des Sonnenschutzes. Doch gerade ein Plätschern auf der Plane beim Lesen ist unglaublich entspannend und kühlt auch die Umgebungstemperatur ab. Dankbar für diese Kühle fuhren wir den Allier hinab, um dann vor der Loiremündung an mehreren Brücken oder Wehre zu treideln und schließlich bei le Guétin unterhalb der Kanalbrücke die Fischtreppe fahren zu können. Diese war ein Nervenkitzel, welcher eine willkommene Abwechslung von der Entspannung bot.

Fischtreppe

Paul, welcher die meiste Erfahrung auf dieser Strecke hat kennt sie nur bis Charité, wir wollten jedoch weiterfahren. Direkt nach Charité kommt ein Naturschutzgebiet, welches am Stück durchpaddelt werden muss. Das hieß für uns, dass der Wecker schon um 6 Uhr piepste und wir aufstehen mussten. Dafür wurden wir dann aber auch von einem herrlichen Sonnenaufgang entlohnt. Nach dem Naturschutzgebiet warteten nur noch drei Paddeletappen auf uns, wir hatten aber noch üppig Zeit. Wäre die Karte nicht zu Ende gewesen wären wir möglicherweise noch den ein oder anderen Kilometer gefahren. Aber so hatten wir uns vorher mithilfe von Helmut und Alex ein Camping in Cosne-sur-Loire ausgesucht, welcher einen Bahnhof bot, um das Auto holen zu können. Nach vielen weiteren Ruhetagen und den drei Paddeltagen kamen wir dann am Camping an, welcher trotz Corona ganz normal offen hatte.

Nach kurzen 2,5 Wochen endete unsere schöne Tour in einem großartigen Sonnenaufgang, der vor der Abfahrt noch ein letztes Mal über dem Fluss genossen werden konnte.