Gundelrennen 2024: Reichenau rund um, aber sportlich. 

Text: Juris

Die Insulaner sagen liebevoll Au zur Insel.

Letzten Sonntag fand das jährliche Gundelrennen um die Au statt. Die idealen Wettkampfbedingungen sorgten bei allen Teilnehmern für beste Laune und höchsten Ansporn, die 10,5 km lange Strecke bei optimalem Wasserstand zu absolvieren. Die einheimische Königsklasse sind die berühmten Reichenauer Gundeln, waschechte Arbeitsboote, die ursprünglich für den harten Einsatz der Fischer designt wurden, absolut keine leichtgängigen Sportboote, wie wir Freizeitsportler sie bewegen. Freundlich wie die Reichenauer sind, gibt es daneben eine offene Klasse, in der dieses Jahr auch drei KCK Teams ihren Dienst ableisteten. Im 10er Canadier des Ardeche-Teams wetteiferten Denise, Bernd, Dietmar, Gunnar, Jens M., Volker, Juris, Helmut und Jens E. im Maschinenraum sowie Paul – am Steuer – um die Führungsposition.

Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss und das Feld startete mit Wucht um in der besten Position unbehindert den Bruckgraben zu durchqueren. Auf beiden Brücken versammelten sich zahlreiche Schaulustige und Gundelfans, die ihre Favoriten feierten und anspornten.

Mit diesem Jubelkick paddelt unser Team unangefochten in der 1. Position in den nördlichen Streckenabschnitt. Steuermann Paul prüfte sorgfältig immer wieder das rückwärtige Feld auf gefährliche Wettbewerber, die wir ggf. mit einem forcierten Zwischensprint abgewehrt hätten. Nichts dergleichen, nahezu ohne Kraftverlust blieb unser Team im gewünschten Schlag und mit Tempo auf Kurs. Auf der 4 Kilometer langen Nordpassage hielten wir konstant einen sauberen Schnitt von 11,3 Km/h. Zumindest bis zum Bürgle, oder Schloss Windegg, an der nordwestlichen Spitze der Au.

Rum um die Kurve und raus aus dem Windschatten der Insel, schlug uns blitzartig der gefürchtete Wind aus dem Rheintal, süd-westwest, streckenweise frontal ins Gesicht. Tempohärte war zu beweisen. Mit knapp 10 Pulsschlägen pro Minute mehr, trotzten wir dem Wind und hielten den Schnitt zwischen 10, 7 und 10,9 Km/h aufrecht. Stramme 1,6 Kilometer gegen den Wind, vorbei an der Sandseele, über das Melcherleshorn auf die Zielgerade.

Die Muskeln brannten und fühlten sich bleischwer an. Aber der Wind war jetzt nahezu weg und der Durchhaltewille lieferte abermals 2 bis 3 Pulsschläge on top.

So zogen wir mit 11,3 -11,5 Km/h die letzten Meter über die Ziellinie.

Rund um die Au, wieder geschafft, mit stolzen 56:40 Minuten. Chapeau!

Kurz darauf zog Regina Winterhalter im Skiff durchs Ziel. Im Gesamtklassement Rang 3 keulten Rolf Winterhalter und Claus Halbherr in 1:07:08 durchs Ziel und belegten, wie in den Jahren zuvor, den unangefochten Platz 1 in der Reichenauer Königsklasse Zweiergundel. Nur 22 Sekunden später zogen Leonie und Tom im OC2 ins Ziel. Anzumerken bleibt, dass die Zwei zuvor schon vom KCK mit dem Boot zur Bootswerft Beck vorab 9 km gepaddelt hatten. Zwei Gundeln danach brachte Martin Malchus, unterstützt von einer Gundelwelle, das erste SUP Board durchs Ziel. Taktik und Bootsbeherrschung zeichnen sein Können aus.

Ilse Tangerding und Raimund Behrens rundeten im Anschluss das Konstanzer Team ab.

Nach diesem spannenden Wettkampf konnten schließlich die Siegerteams gekürt werden. Die Freude und der Stolz der Gewinner waren deutlich spürbar, als sie auf dem Siegerpodest geehrt wurden und ihre verdienten Preise unter dem Applaus aller Teilnehmenden entgegennahmen.

Wir danken sehr herzlich Regina Winterhalter, der Hauptorganisatorin, dass wir wieder einen tollen Wettkampftag auf der Insel genießen durften.

(Aus dem Nähkästchen: Leonie und Tom paddelten nahezu zeitgleich zurück wie die anderen Teams mit Auto und Fahrrad)