von Jessica Böhme
Es gibt kein Rennen, das nach wenigen Sekunden beendet ist? Doch gibt es, denn beim 3. Deutsch Schweizerischen Indoorcup im Kreuzlinger Egelseebad, dauerten die Wettkämpfe zum Teil nur wenige Sekunden. Bei diesem außergewöhnlichen Wettkampf sitzen sich jeweils 6 Paddler/-innen gegenüber und paddeln los, sobald das Startsignal ertönt ist. Die Mannschaft, welche als erste die Gegner einen Meter über eine Markierung bewegt hat, gewinnt das Rennen, es funktioniert also ähnlich wie beim Tauziehen. Aufgeteilt in Sport und Freizeitteams und in den Kategorien Ladies, Männer, Mixed und Jugend mussten sich alle Teams vier Mal auf dem Wasser beweisen und gegen immer wechselnde Mannschaften antreten.
Ausgerichtet wird dieser Wettkampf nun schon zum dritten Mal vom Kanu-Club Konstanz und dem Paddelclub Kreuzlingen. Auch in diesem Jahr hat die Zusammenarbeit wieder wunderbar funktioniert. Bei diesem grenzüberschreitenden Event stehen nicht etwa der sportliche Erfolg und der Sieg im Vordergrund, sondern vor allem Spaß und das Gemeinschaftsgefühl. Dass jedoch auch sportlicher Ehrgeiz im Spiel ist, zeigt sich, wenn das Boot eine Minute lang fast bewegungslos im Wasser liegt, obwohl beide Mannschaften paddeln, was das Zeug hält. Wenn nach einer Minute immer noch kein Sieger feststeht, kommt es zu einer Unterbrechung und beide Mannschaften müssen nach einer kurzen Pause erneut antreten, das passiert jedoch nur eher selten.
Wenn sie nicht gerade auf dem Wasser um die Wette paddelten, konnten die Sportler aus 22 Teams, die gleichermaßen aus Deutschland und der Schweiz kamen, die anderen Mannschaften anfeuern, plaudern oder der Entscheidung entgegenfiebern. Viele der Teilnehmer hatten ihren Nachwuchs mitgebracht, der seine Eltern vom Beckenrand aus anfeuerte oder im Kinderbecken planschte, das unterstreicht noch einmal die familiäre Atomsphäre, die den ganzen Abend geherrscht hat. Moderiert wurde das Ganze von Rainer Schmid, dem 1. Vorsitzenden des Kanu-Club Konstanz, der durch seine Kommentare die Zuschauer bei Laune hielt und für gute Stimmung sorgte.
Obwohl das Race nach maximal einer Minute beendet ist, bedeutet es eine Minute volle Konzentration, Fokussierung und natürlich auch Muskelkraft. Für viele, vor allem Freizeitsportler, eine enorme Leistung, auf die sie – egal mit welcher Platzierung sie am Ende das Bad verließen – mächtig stolz sein können. Für eine Überraschung sorgte zum Beispiel das Team Luchsi, ein Lehrerteam aus der Schweiz, dass zum ersten Mal dabei war und sich in der Kategorie Ladies gleich den Sieg vor den Zuckerschnuten aus Friedrichshafen sicherte. Für sie und alle anderen Platzierten gab es neben einer Urkunde und einem Pokal noch einen Geschenkkorb gefüllt mit Präsenten von unseren zahlreichen Sponsoren. Dieser wurde feierlich von Tom Maier, dem Konstanzer Initiator und unserem 1. Vorsitzenden und Moderator Rainer Schmid überreicht.
Ein großer Dank gilt neben unseren Sponsoren, die uns wie jedes Jahr großzügig unterstützt haben, vor allem den zahlreichen Helfer/-innen, die im Vorfeld oder während dem Event geholfen haben, wo sie konnten und tatkräftig mit angepackt haben. Ohne euch wäre es nie gelungen, den Event zu einem so guten Ende zu bringen und egal ob ihr Sponsoren gesucht, Boote leergeschöpft, moderiert oder organisiert habt, es ist großartig, dass es euch gibt. Zu guter Letzt muss noch ein großes Dankeschön an die beiden Initiatoren Tom Maier und Roland Wapp ausgesprochen werden, die hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder einen gemeinsamen Indoorcup ausrichten werden.