von Jessica Böhme
Für eine Woche mit seinem Boot am Lago di Mergozzo in Italien Urlaub machen und gleichzeitig trainieren mag für viele nach einem schönen Traum klingen, für einige Mitglieder aus der Drachenbootabteilung des Kanu-Club Konstanz war das jedoch Realität, denn wie jedes Jahr fand an dem kleinen See das Trainingslager der Renngemeinschaft Neckardrachen statt. Vor einigen Jahren begannen sich dann auch immer mehr Paddler/-innen aus unserer heimischen Drachenbootabteilung diesen anzuschließen und jedes Jahr werden es mehr. Leider konnten wir den Teilnehmerrekord vom Vorjahr nicht mehr fortsetzten und so reichte es in diesem Jahr nicht für eine eigene Drachenbooteinheit des Bodenseedrachen. Dennoch war das Trainingslager auch für uns Konstanzer mitunter sehr effektiv, denn in dieser Zeit bietet es sich auch an neue Bootstypen wie zum Beispiel das Rennkajak auszuprobieren und den eigenen Horizont zu erweitern.
Viele gingen in der Woche bis an ihre Leistungsgrenze und paddelten unzählige Kilometer, während andere die Zeit lieber intensiv mit der Familie nutzten, denn viele hatten auch den Nachwuchs dabei. In diesem Jahr spielte das Wetter zwar nicht so gut mit, doch davon ließen sich die Sportler/-innen nicht beirren. So wagten sie sich nicht nur in jeder trockenen Minute aufs Wasser, sondern gingen auch wandern, shoppen oder sie besuchten regionale Märkte. Während einige von uns mit den Neckardrachen für internationale Wettkämpfe trainierten, übte andere die Kenterrolle, das Ziel war sie nicht nur bis zur Hälfte zu schaffen, versuchten sich auf SUPs, im Rennkajak oder sie gingen auf lange Kanutouren, die teilweise über den Fluss Toce bis in den nahegelegen Lago Maggiore führten und bei denen sie das Boot auch übers Land schleppen mussten.
Die Abende dienten vor allem der Stärkung des Gruppenzusammenhaltes, denn oft wurde gemeinsam vor den Bungalows gegrillt oder in einem nahegelegenen Restaurant gegessen. Hatten dann alle fertig gespeist und sich lange genug unterhalten, wurde der Abend oft mit einem kleinen Spaziergang zu einer sehr leckeren Eisdiele beendet. Der Weg dorthin führte über einen Weg, der im Dunkeln von tausenden Glühwürmchen beleuchtet wird, weshalb er schon seit Jahren nur noch „Glühwürmchenweg“ genannt wird. Alternativ konnte man sich auch die abendliche Show auf dem Campingplatz ansehen, die ebenfalls etwas reizvolles hatte.
Viel zu schnell war das Trainingslager auch schon wieder vorbei und unsere Sportler auf dem Heimweg. Für das nächste Jahr werden sich hoffentlich noch mehr unserer Drachenbootkollegen anschließen können und die Sonne könnte sich ebenfalls noch etwas öfter aus ihrem Versteck hervorwagen.