von Jessica Böhme
Für den Bodenseedrache vom Kanu-Club Konstanz ist der jährlich in Saarbrücken ausgetragene Monkey Jumble das Event des Jahres. Schon Wochen vorher wird mit der Vorbereitung begonnen, Paddler:innen verbessern ihre Paddeltechnik und auch das möglichst präzise fahren von Wenden wird wiederholt, um möglichst viele Gegner hinter sich lassen zu können. Normalerweise zieht es fast einhundert Teams aus ganz Europa nach Saarbrücken, um sich bei Kanonenschüssen als Startschuss und Affengeschrei miteinander zu messen. Dabei wird symbolisch um einen sogenannten Affenstab gekämpft. Doch wie soll ein Drachenbootwettkampf mit mehreren hundert Teilnehmenden aus verschiedenen Nationen trotz Pandemie durchgeführt werden?
Was auf den ersten Blick nach einem unmöglichen Unterfangen aussieht, wurde auch im zweiten Jahr in Folge möglich gemacht. Wie schon im Vorjahr hat man sich auch in diesem Jahr für eine dezentrale Variante entschieden, das bedeutet, dass jedes Team auf seinem heimischen Gewässer antritt und über Zoom mit den Veranstaltern in Kontakt ist. In 45 Minuten galt es dabei so viele Kilometer wie nur möglich zurückzulegen und dabei nach 15 und 30 Minuten noch mindestens eine Wende zu fahren. Dieses Prinzip ermöglicht es auch Kleinbooten und Einsteigern anzutreten und erste Wettkampferfahrung zu sammeln.
Bei diesem Wettkampf war es also entscheiden, möglichst weit zu kommen und sich durch fehlende direkte Gegner auf dem Wasser nicht demotivieren zu lassen. Im Vorfeld hatten sich Teammitglieder des Bodenseedrache auch über die optimale Strecke Gedanken gemacht, da die Strömung am Ende über wichtige Meter entscheiden konnte. Die 16 Paddler:innen um Trainer Thomas Maier zeigten, dass sie auch unter den besonderen Wettkampfbedingungen die Leistung bringen konnten, die notwendig war und erreichten mit 9,14 Kilometern Platz 9 von 26, damit haten sie auch ihre Leistung vom Vorjahr um einige Meter verbessern können.
Im Anschluss an das Rennen wurde die Leistung gebührend gefeiert (natürlich unter Covid-19 konformen Bedingungen). Dennoch hoffen alle Teilnehmenden, dass der Kampf um den Affenstab im nächsten Jahr wieder, wie gewohnt mit Kanonenschüssen und Affengeschrei in Saarbrücken stattfinden kann.