Auch in diesem Jahr ist das Drachenbootteam aus Konstanz aufgebrochen, um am alljährlichen Monkey Jumble – dem größten Langstreckenrennen Europas – teilzunehmen. Dieses spektakuläre Event hat sich bereits seit Jahren als Highlight zum Saisonabschluss im Rennkalender des Konstanzer Drachenbootteam Bodenseedrache etabliert. Zur Verstärkung des Teams wurde in diesem Jahr zum ersten Mal eine Renngemeinschaft mit dem Drachenbootteam aus Meilen (Schweiz) gegründet. Bei dem 11 Kilometer langen Rennen auf der Saar haben sich insgesamt 44 Teams aus ganz Europa duelliert. Was den Monkey Jumble von anderen Drachenbootrennen unterscheidet, ist die Enge der Strecke und die Menge der Boote, die dort starten! Sobald der Kanonenschuss ertönt, entlädt sich geballte Energie und die Teams beginnen ihren Kampf um den begehrten Affenstab, der als Trophäe dieses außergewöhnlichen Rennens dient.
Das Rennen selbst ist geprägt von packenden sportlichen Duellen, Bootskontakten und hohen Wellen, die die Teams herausfordern. Bei den insgesamt drei Wenden sind dann auch Steuerleute wie Antje Böhme gefragt, damit die beste Position in der Wende gefunden und gehalten wird. Durch eine gute Taktik kann es dort gelingen die Gegner leichter hinter sich zu lassen als bei einem „normalen“ Überholmanöver. Vor allem dann, wenn auch das Team zusammenhält und Ruhe sowie Nervenstärke bewahren kann. Die Renngemeinschaft, Konstanz-Meilen, hat dafür im Vorfeld unter Leitung ihrer beiden Trainer in einigen gemeinsamen Trainingslagern aus zwei Teams eines geformt. Der 14. Platz in der Sportkategorie zeigt, dass Ihnen dies auch gelungen ist. Mit einer respektablen Zeit von 56:01 Minuten konnte der Bodenseedrache gemeinsam mit den Schweizer Freunden vom Zürichsee die Zeit aus dem Vorjahr sogar noch um 2 Sekunden verbessern. Die strahlende Sonne schien mit der grenzenlosen Motivation der Sportbegeisterten um die Wette, und die Freude über die erbrachten Leistungen war spürbar.
Leider wurde das diesjährige Rennen auch von einer traurigen Nachricht überschattet. In der Woche vor dem Rennen wurde ein 5-jähriger Junge als vermisst gemeldet, und zwei Tage nach dem Rennen wurde er von der Polizei aus der Saar geborgen, wenige Meter von der zweiten Wende entfernt. Die Gedanken sind in dieser Zeit daher natürlich bei den Angehörigen des kleinen Jungen.
Der Monkey Jumble war dennoch ein gelungenes Event, bei dem die Renngemeinschaft Konstanz-Meilen Teamgeist und die Entschlossenheit unter Beweis gestellt hat. In dieser Sportart lautet ein bekannter Spruch: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, denn den neuen Termin für den Monkey Jumble 2024 haben sich die Sportler bereits im Kalender notiert.
Text: Nicole Böhme; Gestaltung: Jessica Böhme