Auch die Paddelsaison 2021 stand im Schatten der Covid-19-Pandemie. Zwar hielten sich einige von uns durch gemeinsames Online-Crosstraining fit, doch dies konnte weder unsere winterlichen Volleyball- und Zirkeltrainingseinheiten noch das gemeinsame Training auf dem Wasser ersetzen. Zum traditionellen Neujahrsbaden, mit dem wir jedes Jahr das neue Jahr begrüßen, durfte sich jedoch coronakonform in Kleingruppen in die Fluten gestürzt werden, eine willkommene Abwechslung.
Ab Mitte Mai war das Training unter gesonderten Bedingungen schließlich auch wieder auf dem Wasser möglich, allerdings nur in reduzierter Besetzung und mit nachgewiesenem 3G-Status. Für uns war dies besser als nichts und die neuen Trainingsbedingungen wurden sehr gut angenommen. Im Laufe der nächsten Monate konnten wir uns über weitere Lockerungen freuen, leider änderte sich dadurch an der Trainingsbeteiligung allerdings recht wenig und wir kamen im Schnitt nur auf etwa 10 motivierte Paddlerinnen und Paddler. Ob das an dem oft nassen, regnerischen Wetter lag? Leider hat sich dieser Trend das Jahr über bis auf einige Ausnahmen überwiegend fortgesetzt.
Im Juni konnte zudem mit der Bodenseechallenge in Friedrichshafen auch die Wettkampfsaison eingeleitet werden. Unter dem Motto „Ein Wettkampf vier Rennen“ findet dieser Wettkampf jedes Jahr an normalerweise vier Standorten am Bodensee statt, bei denen sich motivierte Sportler*innen in unterschiedlichen Bootsklassen – darunter Outrigger, Surfski, SUP, Kajak und noch viele mehr – miteinander messen können. Leider musste der erste der vier Wettkämpfe in Kreuzlingen zu Beginn des Jahres aufgrund der noch andauernden pandemischen Lage abgesagt werden.
Im August haben wir leider kein volles Boot für das jährliche Gundelrennen um die Insel Reichenau zusammen bekommen, doch das hielt Einzelne von uns nicht davon ab, dennoch an dem Wettkampf teilzunehmen. Helmut wurde dabei im Renn-Einer sogar Sieger. Dagmar, Eva, Leonie und Nicole wagten sich im 4er-Kanadier um die Reichenau, Bernd, Dietmar, Jens, Olli und Paul gingen in einem geliehenen „Ruderboot“ aufs Wasser, wobei es nicht sicher ist, ob sie das wieder tun werden.
Im September ging es für Antje, Jasmin, Lisa, Nicole und Tom auf die Kurzstreckenmeisterschaft nach Brandenburg. Alle fünf unterstützen wie auch in den Vorjahren die Renngemeinschaft Neckardrachen mit Sitz in Heilbronn. Bei spannenden und teilweise knappen Rennen konnten sie als Paddler und Paddlerin, Trommlerinnen und Steuerfrau beweisen, dass die Covid-19-Pandemie kein Grund, ist den Sport zu vernachlässigen. Alle fünf konnten sich über mehrere Meister- und Vize-Meistertitel freuen, ein großer Erfolg, über den sich der ganze Bodenseedrache gefreut hat.
Im Oktober ging es für Jasmin, Leonie, Jens und Tom nach Oberschleißheim zur Oktoberfestregatta und sie komplementierten als Gäste Mannschaften aus Arbon, Friedrichshafen und Stuttgart, um sich in spannenden Rennen miteinander zu messen. Zunächst musste dafür jedoch ein 100 Meter Sprint zum Boot überwunden werden.
Im selben Monat konnte zu unserer großen Freude der Monkey Jumble, eines der beliebtesten Langstreckenrennen in Europa stattfinden, allerdings wie bereits im letzten Jahr als dezentrale Variante. Dies machte die Teilnahme für Teams aus ganz Europa trotz der Pandemie sowohl für die Groß- als auch für die Kleinboote möglich. Das Ziel war es, in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Kilometer zurückzulegen. In diesem Jahr konnten wir mit 16 motivierten Paddlerinnen und Paddler 9.14 Kilometern in 45 Minuten zurücklegen und unsere Werte vom letzten Jahr damit sogar noch übertreffen. Das brachte uns in der Gesamtwertung auf Platz 9. Im Anschluss an das Rennen wurde die Leistung daher gebührend gefeiert. Dennoch hoffen wir alle, dass der Kampf um den Affenstab 2022 wieder – wie gewohnt – mit Kanonenschüssen und Affengeschrei in Saarbrücken stattfinden kann.
Außerdem stand im selben Monat mit der Bodenseechallenge in Konstanz der Abschluss von dieser Veranstaltungsreihe an und beendete einen ereignisreichen Monat.
Nach der Zeitumstellung wurde es schließlich wieder Zeit für Kraft- und Zirkeltraining sowie HIIT-Einheiten, dieses Mal nicht online, sondern endlich wieder in Präsenz in der GSS, natürlich eingeleitet durch unsere sehr beliebte Einheit Volleyball. Leider war dies nur unter 2G und später 2G+ Bedingungen möglich, doch das konnte uns nicht vom Sport machen abhalten. Im November organisierten wir unsere eigene Eisfahrt im Drachenboot, da die offizielle Veranstaltung vom KCK abgesagt wurde und konnten bei gutem Wetter zur Mainau fahren.
Im Dezember konnte die Nikolausfahrt wieder stattfinden, allerdings ohne Zwischenstopp auf dem Weihnachtsmarkt, der aufgrund der wieder steigenden Coronazahlen vorzeitig beendet wurde. Unsere jährliche Weihnachtsfeier war gleichzeitig auch die Eröffnung der Raclette-Saison und eine gute Gelegenheit, das zweite Jahr in Folge mit Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen ausklingen zu lassen.
Der erste Tag im neuen Jahr war dann schon fast wieder wie vor der Covid-19-Pandemie. 14 unerschrockene Teammitglieder wagten sich zum Start ins eiskalte Wasser und drehten anschließend eine kleine Runde im Drachenboot. Mit durchschnittlich 9 Paddlerinnen und Paddlern war das Wintertraining auch relativ gut besucht, diesen Trend konnten wir in den kommenden Monaten jedoch leider nicht fortsetzen und mittlerweile gibt es immer mehr Trainingseinheiten, die mangels Beteiligung abgesagt werden müssen.
Im Juni ging es für einige von uns für eine Woche an den Lago di Mergozzo in Italien, dort hält die Renngemeinschaft Neckardrachen (beinahe) jedes Jahr ihr fast schon traditionelles Trainingslager ab. Eine Woche lang konnte in unterschiedlichen Booten bei sommerlichen Temperaturen trainiert und auch mal entspannt werden, unsere Teammitglieder durften dabei die Drachenbooteinheiten der Neckardrachen komplettieren. Fast jeden Abend gab es gemeinsame Aktivitäten, eine gute Gelegenheit, das Teamgefühl zu stärken.
Im selben Monat fand in Konstanz unter dem Motto „Paddle like a Canadian“ unter Leitung von Trainer Tom ein gemeinsames Trainingslager von den Drachenbootteams aus Arbon, Heidelberg und natürlich Konstanz statt. In einem endlich wieder fast voll besetzten Boot wurde uns die Paddeltechnik der Kanadier nahegebracht, die Tom bereits bei einem einwöchigen Trainingslager in den USA amerikanischen Paddlern beigebracht hatte.