Am wettermäßig wohl schönsten Wochenende des Oktober paddelten 12 Konstanzer und 6 Schaffhauser Kanuten zusammen auf dem Schluchsee. Ein geselliger, harmonischer Ausflug in einer fast skandinavisch anmutenden Landschaft mit bis zu 22°C. Der gemeinsame Tag klang in Tannenmühle Grafenhausen aus, unsere Wege trennten sich erst recht spät. Und es ist nicht auszuschließen, das sie sich bald einmal wieder kreuzen …
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So war der Ausflug in den Überlinger See
Am heißesten Wochenende des Jahres paddelten wir bei leichtem Ostwind mit Alpenpanorama und netten Badepausen, über den Teufelstisch (der mit dem echten und einzigen „Seezeichen 22“) zum Paddelclub Überlingen. Nach einer sogenannten „Tropennacht“ im Zelt und etwas Frühsport ging es heimwärts vorbei an überfüllten Strandbädern und einer Weiße Flotte die an ihre Kapazitätsgrenze stieß.
Auf dem Wasser hatten wir „nur“ freundliche 28°C, an Land waren es 33,5°C.
Drachenboot WM 2012 in Hongkong
Südkurierbericht vom 24.07.2012
Subtropische Temperaturen und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit forderten insbesondere die europäischen Athleten in ungewohnter Weise. So auch die Konstanzer Kanuten Jasmin Schlinker, Thomas Maier und Dietmar Korn, die mit Drachenboot WM 2012 in Hongkong weiterlesen
So war die Sternfahrt
Drachentaufe
Durch eine eindrückliche Zeremonie wurden im Rahmen des Sommerfestes das neue Drachenboot des Kanu-Club Konstanz und das des Paddel-Club Kreuzlingen getauft. Ein Löwentanz der Wushu Akademie Konstanz eröffnete das Ritual. Es wurden den Drachen Opfer gebracht, die Augen, die Zunge und die Hörner bemahlt. Im Anschluss wurde den beiden Drachen ihr neues Revier gezeigt. Bei herrlichem Wetter und guter Laune wurde noch bis spät in die Nacht, bzw. bis in den frühen Morgen gefeiert.
Ticino Inferiore
Turbigo – Mündung in Po (72 km)
Einstieg: Campingplatz in Turbigo (Italien) Das Thermometer am Auto zeigt 2,5° unter Null – geht ja noch. Draussen wird es langsam hell. Arturo, Paul, Peter und Alex sind auch schon auf den Beinen. Gestern Abend war es spät geworden, erst die Anreise durch den Gotthard bzw. den San Bernadino und dann noch die Autos verstellen, zum Ziel unserer Reise, der Mündung des Ticinos in den Po.
Um 10.20 ist alles verpackt und eingeladen. Wir setzten die Boote bei Turbigo ein. Die Sonne scheint, flott ist er der Ticino. Gleich kurz nach dem Start ein Highlight, ein Biber quert den Fluss, keine 50 m vor uns. Klick, Klick, Klick schon ist er verschwunden. Langsam verschwindet auch die Landschaft um uns herum. Nebel hüllt uns ein, das andere Ufer ist oft kaum noch zu erkennen. Wir bleiben dicht beieinander.
Es hat schon fast etwas gespenstisches auf einem Fluss zu fahren, den man nicht kennt und kaum drei Bootslängen weit sehen zu kann. Wir fahren mit allen Sinnen, wir folgen dem Stromzug, wir beobachten die Wassertiefe, die zunehmende Geschwindigkeit, wir achten auf jedes Geräusch. Jedes Rauschen vor uns macht uns ein Bisschen nervös. Zwei gefährliche Stellen soll es geben, eine ist bald erreicht. Der Ganze Bach verschwindet in Betonröhren mit etwa einem Meter Durchmesser, diese sind ca. 15 m lang, und über den ganzen Fluss verteilt. Es ist eine Behelfsbrücke für eine Baustelle. Nach einer kurzen Besichtigung, Erleichterung, wir müssen nicht umtragen.
Die sechste Röhre von links macht uns den besten Eindruck, sauber anfahren, Paddel und Ohren anlegen und – durch. Am Ende der Röhre eine kleine Stufe, aber kein Wasser im Boot. Das wichtigste bei diesen Temperaturen, nicht nass werden.
Die Zweite Gefahrenstelle ein Wehr unter einer Brücke, Peter und Alex wollen es fahren. Alex im Faltkanadier mit Spritzdecke und Peter im Zweiercanadier ohne Arturo vorne drin. Paul und ich treideln unsere Holzkanadier. Bald danach schlagen wir unser Biwak auf einer Kiesbank auf. Zeltaufstellen, Feuerholz sammeln, kochen, essen, noch ein paar Minuten am Feuersitzen, dann ist der Tag zu Ende und jeder verkriecht sich im Schlafsack.
Am nächsten Morgen, raus aus dem Schlafsack, rein in die eingefrorenen Stiefel und erst mal Feuer machen. Treibholz liegt ja genug rum. Gegen acht ist es zwar hell, aber dafür ist der Nebel noch dichter als gestern. Zwei einhalb Stunden später sind wir wieder auf dem Wasser. Heute gilt es zahlreichen Baumleichen im Fluss auszuweichen. Währen der Mittagspause auf einer Flussinsel scheint die Sonne, doch kaum sind wir wieder unterwegs ist sie im Nebel verschwunden. Es dämmert schon als wir nach Pavia einen geeigneten Übernachtungsplatz finden. Im Dunkeln Holzsuchen, Zelt aufstellen, Kochen … an diesem Abend haben wir ein großes Feuer und halten es ein Wenig länger aus.
Am nächsten Morgen ist es kalt, alles ist gefroren, das Zelt, das Wasser in den Kochtöpfen. Doch langsam, gans sachte steigt die Sonne aus dem Nebel empor. Die letzten Kilometer bis zur Mündung genießen wir den herrlichen Sonnenschein. Wir beschliessen wieder zu kommen um nachzusehen wo wir gepaddelt sind.
Matthias Zürcher