Zum 6. Mal hat der ICF (Internationaler Kanu Verband) eine Drachenbootweltmeisterschaft ausgetragen. Dieses Jahr führte sie die Sportler/-innen nach Moskau zur Regattastrecke Krylatskoje, einem für Olympiade 1980 angelegte Strecke. Mit einer Eröffnungsfeier startete am Mittwochabend die Weltmeisterschaft. Nachdem die Sportler/-innen die Vorläufe am darauffolgenden Tag sehr gut gemeistert hatten, konnten bereits am Freitag die ersten Medaillen vergeben werden.
Mit 8 Weltmeistertiteln war die deutsche Nationalmannschaft die zweitbeste Nation hinter dem Gastgeberland Russland. Unter den erfolgreichen Teilnehmern waren auch die Konstanzer/-innen Jessica Böhme, Jasmin Schlinker, Dietmar Korn und Thomas Maier vom Kanu-Club Konstanz vertreten. In den vier verschiedenen Altersklassen, die es beim Drachenboot gibt waren mit den Konstanzern insgesamt 138 Sportler/-innen allein aus Deutschland gemeldet. Sie kämpften mit ihren Konkurrenten aus 16 anderen Nationen verteilt auf vier Kontinenten um die besten Platzierungen. Neben dem russischen Team waren je nach Altersklasse auch die Italiener, Kanadier, Ukrainer oder auch Philippiner sehr stark. In den vier Wettkampftagen wurden insgesamt 165 Entscheidungen ausgetragen, einschließlich der Vorläufe. Die ersten Rennen starteten bereits früh am Morgen, die letzten Rennen wurden teilweise erst um 18.30 Uhr ausgetragen. Sodass die Sportler/-innen bis an ihre Grenzen gehen mussten.
Beim Drachenboot sitzen je nach Größe des Bootes 10 oder 20 Paddler in einem Boot, hinzu kommen noch Steuermann und Trommler/-in, die dafür sorgen, dass die Paddelfrequenz gehalten wird und das Boot eine gute Linie im Wasser fährt. In Moskau wurde auf 200, 500 und 2000 Meter Strecken um Sieg und Niederlage gekämpft. Oft entscheiden nur wenige Zehntel Sekunden das Rennen, sodass die Sportler/-innen wirklich alles geben müssen. Dabei sind Ausdauer und Kraft für ein gutes Ergebnis genauso wichtig wie ein gut aufeinander abgestimmtes Team. Deswegen wurden in den letzten Monaten immer wieder Trainingslager veranstaltet, um die Deutschen Drachenbootfahrer/-innen, die aus Vereinen aus ganz Deutschland stammen zu einer funktionierenden Mannschaft zu formen. Die Konstanzer/-innen mussten dabei zum Teil bis nach Brandenburg oder Wiesbaden fahren. Wenn ein Sieg eingefahren wurde, wird die Landesflagge die Nationalhymne des Weltmeisters gespielt. Für jeden Sportler ist dies ein sehr emotionaler und unvergesslicher Moment. Aus dem deutschen Team waren neben den Junioren, besonders die Frauen über 40 Jahre die erfolgreichsten Medaillenjäger. Zusätzlich zu den 8 Goldmedaillen, holten die Deutschen noch 21 Silber- und 11 Bronzemedaillen.
Für die Konstanzer/-innen und die deutsche Nationalmannschaft hat sich die Teilnahme an der Weltmeistershaft auf jeden Fall gelohnt. Die vielen sehr guten Platzierungen und Medaillen in Gold Silber und Bronze haben gezeigt, dass sich hartes Training am Ende doch auszahlen kann.
Am 20.09.2016 im Südkurier erschienen: