Thur

Bütschwil – Schwarzenbach WW II-III (14 km)

Die Temperatur ist kalt und als wir in Bütschwil abladen, fängt es auch noch an zu regnen. Unsere Gruppe besteht aus 12 Erwachsenen auf je 6 Kanadier verteilt. Gepäck haben wir auch dabei, sind wir doch5 Tage in der Ostschweiz auf verschiedenen Gewässern, unterwegs. Es sind einige Anfänger dabei, denen wir die Grundtechnik des Kanadier fahren, am Bodensee bzw. auf dem Altenrhein, bei St.Magrethen in den ersten zwei Tagen vermittelt haben. Nun stehen wir an der Thur, die an der Einstiegsstelle mit ziemlich viel Schwung an uns vorbei rast.

Der Wasserstand ist aufgrund des Regen sehr hoch und wir beschliessen erst einmal in der ersten Kurve Technik zu üben, um ein besseres Gefühl für die Boote zu bekommen. Danngeht’s los, auf einer Feuerstelle noch schnell einen warmen Kaffe, dann das ganze Gepäck in wasserdichte Ortliebsäcke verpackt, verzurrt und die Fahrt geht bei leichtem Wildwasser zügig voran. Sind wir eben noch zwischen flachen Feldern gestartet, verschwindet die Thur hinter Bütschwil schnell in einer steilen Schlucht. Fahrtechnisch sind die ersten Kilometer gar kein Problem, und es bleibt Zeit diese wunderschöne Natur zu beobachten, abseits von jeder Ortschaft. Nur ein kleiner Fuchs schaut kurz aus seiner Höhle, als wir vorbei paddeln. Nach 5,4 Kilometer mündet die Necker in die Thur und wir legen an Geschwindigkeit zu. Es folgt eine muntere Schwallstrecke, inder wir immer mal wieder die Kanadier „entwässern“ müssen, da die Ortliebsäcke mit Essen, Schlafsäcken, etc. doch sehr schwer sind. Etwa einen Kilometer hinter der Brücke von Lütisburg, beginnt eine kurze Slalomfahrt durch eine Felsenstrecke, dies sich aber ohne grössere Schwierigkeit meistern lässt. Danach finden wir einen wunderbaren Lagerplatz, an dem wir unser Nachtlager aufbauen und feuern. Am nächsten Morgen ist das Wetter immer noch sehrwechselhaft, als wir weiter paddeln. Bei Kilometer 8,8 Km ab Bütschwil, ist ein Wehr zu umtragen (rechte Seite) und in munterer Fahrt geht es weiter. Dann wird es bald „wilder“. Nach Kilometer 12 folgt eine Wildwasserpassage (WW2-3). Dann noch 2,5 Kilometer und vor der Autobrücke booten wir links aus. Vorsicht, hier folgt ein breiter Abfall der nur für Geübte geeignet ist (gab auch schon Todesfälle).

Infos: Die Strecke der Thur zwischen Bütschwil und Schwarzenbach ist am besten zwischen April und Mai befahrbar und nach starken Regenfällen. Landschaftlich ist sie in diesem Streckenabschnitt sehr reizvoll und bietet auch einige schöne Plätze zum Lagern. Karte: Schweizerische Landeskarte: 1:50000 ,Blatt 5014 St.Gallen-Appenzell)
Autor: Frank Siepmann